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Herzog verzichtet auf Park-Bungalow

■ Umstrittener Präsidentenbungalow in Berlin wird nicht errichtet

Berlin (taz) – Bundespräsident Roman Herzog verzichtet nun doch auf seine Extrawurst: Der umstrittene Bungalow im Garten seines Berliner Amtssitzes Schloß Bellevue soll nicht gebaut werden. Das erklärte gestern der Chef des Bundespräsidialamtes, Staatssekretär Wilhelm Staudacher. Eine Überprüfung von Alternativen für die Unterbringung des Präsidenten habe ergeben, „daß ein Wohngebäude im Schloßpark nicht errichtet werden soll“.

Ursprünglich hatte Herzog geplant, während der Renovierung des Schlosses Bellevue in einen eigens errichteten Bungalow im Park auszuweichen. Diese Pläne waren auf Kritik gestoßen. Denn nicht nur wird gerade ein 100 Millionen teurer Neubau des Präsidialamtes neben dem Schloß errichtet, gegen den sich der zuständige Bezirk Tiergarten wegen des Verlustes denkmalgeschützer Bäume und einer Einschränkung des öffentlichen Zugangs zum Park gewehrt hatte. Der Bauplatz für Herzogs Bungalow lag darüberhinaus auch in einem ausgewiesenen „Nichtbaugebiet“ des denkmalgeschützten Tiergartens. Da der geltende Flächennutzungsplan das Gelände als „Parkanlage“ ausweist, hätte es vom Bezirk kaum grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Gegen die Proteste des Bezirks sollte der Bungalow deshalb als „besondere öffentliche Zweckbestimmung“ der Hauptstadtplanung durchgezogen werden, um „negative öffentliche Begleiterscheinungen tunlichst zu vermeiden“, so ein Vermerk des Präsidialamtes. Bernhard Pötter

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