: Hautkrebs breitet sich rasant aus
■ Die inzwischen häufigste Krebserkrankung wird durch Umweltverschmutzung und genetische Disposition begünstigt
Bad Nauheim (dpa) – Innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre wird sich in Deutschland das Risiko einer Hautkrebserkrankung annähernd verdoppeln. Diese Einschätzung äußerten Experten am Samstag beim „2. Bad Nauheimer Radioonkologie-Gespräch“. Jeder 70. bis 100. Bundesbürger müsse heute schon damit rechnen, an Hautkrebs zu erkranken. Diese durch genetische Faktoren und verschiedene Umwelteinflüsse verursachte und inzwischen häufigste Krebserkrankung habe in den vergangenen Jahren „weltweit alarmierend zugenommen“, hieß es weiterhin.
Zu dem Kongreß haben sich rund 200 Spezialisten aus Deutschland und den Niederlanden zusammengefunden, um neue Wege bei der Diagnose und Therapie des sogenannten malignen Melanoms zu diskutieren. Diese Krebsart am größten Organ des Menschen, der Haut, sei nicht die häufigste, aber die bösartigste Form von Hautkrebs, weil es bereits sehr früh zur Bildung von Metastasen komme, sagte der Organisator der Fachtagung und Direktor der Frankfurter Uniklinik für Strahlentherapie, Heinz Böttcher.
Gefahr für Leute mit Sommersprossen
Noch vor einigen Jahren haben sich nach Angaben von Böttcher die Ärzte in erster Linie um die Heilung von Krebspatienten gekümmert, als unheilbar erkrankt geltende Patienten seien „etwas vernachlässigt worden“. Die Fortschritte in der Medizin machten es heute jedoch möglich, auch das Leben unheilbar Kranker zu verlängern und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Angesichts der Zunahme bei Hautkrebs appellierten die Teilnehmer der Fachtagung an die Bevölkerung, beim Verdacht auf Hautkrebs frühzeitig zum Arzt zu gehen. Besonders gefährdet seien Menschen mit besonders heller Haut, vielen Muttermalen und hoher Neigung zu Sonnenbrand oder zur Bildung von Sommersprossen.
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