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Neuer Sport: Schlösser knacken

■ „Tolles Gefühl“: fünf Stunden fummeln, dann macht es klick

Schloßknacker wollen sie nicht genannt werden – sie nennen sich „Sportsfreunde der Sperrtechnik“und gehen einer ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung nach: Schlösser ohne Schlüssel zu öffnen, und zwar ohne Zerstörung der Schlösser. Seit einem halben Jahr sind die „Sportler“sogar bundesweit organisiert. In Hamburg treffen sie sich zweimal monatlich zum Stammtisch – natürlich mit praktischen Übungen. Auf dem Tisch im Restaurant „Zeus“liegen dann Türschlösser und Handschellen.

„Es ist ein tolles Gefühl, wenn man fünf Stunden herumfummelt, und dann macht es klick“, sagt Vereinsgründer Wernery. Ausdauer, Fingerspitzengefühl und räumliches Denkvermögen sind die Voraussetzungen. Zu den Mitgliedern zählten ganz „normale Menschen“wie Studenten, Hausmeister, Feuerwehrmänner oder Mitarbeiter von Schlüsseldienstfirmen.

Die Schloßknacker haben laut ihrer Satzung nur ehrbare Grundsätze und wollen keinesfalls Ausbildungsstätte für Einbrecher sein. „Du darfst nur Schlösser öffnen, die Dir gehören“, heißt es in der Sportordnung.

Auch die Schloßindustrie interessiert sich für die Künste der Schloßsportler. Claus Friedrich, Verkaufsleiter eines norddeutschen Schloßherstellers, beobachtet beim Stammtisch, welche mechanischen Schwachstellen von Schlössern die Tüftler beim Öffnen nutzen: „Man lernt vom Gegner.“

Kontakt zu den Sportsfreunden der Sperrtechnik im Internet:

http://www.ssdev.org . dpa

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