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Sitzung gesprengt

■ Künftige Struktur der Technischen Uni ist noch offen. Runder Tisch wurde abgelehnt

Die gestrige Sitzung des Akademischen Senats (AS) der Technischen Universität (TU) ist von Studierenden gesprengt worden. Zuvor hatte das Gremium einen Antrag der StudentInnen abgelehnt, einen Uni-internen Runden Tisch einzurichten, der über die neue Struktur der TU entscheiden sollte. Die Hochschule mußte sich dem Land gegenüber vertraglich verpflichten, ihre Professorenstellen von bisher 540 auf künftig 320 zu verringern. Eine von Uni-Präsident Hans-Jürgen Ewers eingesetzte Kommission hatte im vergangenen Jahr einen Strukturvorschlag vorgelegt, der eine weitgehende Beschränkung auf die anwendungsorientierten, ingenieurwissenschaftlichen Fächer vorsah. Die Lehrerbildung sollte ganz eingestellt, Geistes- und reine Naturwissenschaften stark reduziert werden. Die „Reformfraktion“ – im AS in der Minderheit – hat sich dagegen für einen weitgehenden Erhalt der bisherigen Fachbereichsstruktur ausgesprochen.

Vor der AS-Sitzung hatte eine Vollversammlung der Studierenden beschlossen, den Streik an der TU zu beenden – wie auch an der Humboldt-Uni und der Hochschule der Künste – und im Akademischen Senat den Runden Tisch zu beantragen. Der Asta verlangte, zuerst über die Leitlinien der künftigen Entwicklung und der Studienreform zu beraten und erst dann eine Strukturreform zu beschließen. Der Runde Tisch solle „die Strukturdiskussion auf eine Ebene bringen, wo auch alle, die davon betroffen sind, beteiligt werden“.

Ewers hatte durch sein Auftreten, das die Studierenden als arrogant empfanden, die Stimmung zusätzlich angeheizt. Als der Asta- Vertreter den Antrag auf Ende der Debatte stellen wollte, fragte Ewers: „Wissen Sie überhaupt, was ein Geschäftsordnungsantrag ist?“ Als die Mehrheit der AS-Mitglieder den Antrag ablehnte, stürmten Studierende das Podium. Ralph Bollmann

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