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Unbequemes Gedenken

Die Tafel „zum Gedenken an die Opfer ausländerfeindlicher Gewalt“in der Lübecker Hafenstraße sorgte am Samstag für Empörung: „Wie kann die Stadt sowas anbringen!“echauffiert sich eine Frau gegenüber ihrem Gatten: „Niemand weiß, wer das Feuer gelegt hat.“Ihre Sorgen sind unbegründet. Nichts läge der Stadt Lübeck ferner, als erneut auf die Möglichkeit hinzuweisen, daß es Rechtsradikale gewesen sein könnten, die vor zwei Jahren die Flüchtlingsunterkunft in Brand setzten und zehn Menschen töteten. Zwar war die Gedenktafel, die Samstag morgen für wenige Stunden das Lübecker Rathaus zierte, mit „die Stadt“unterschrieben. Der persönliche Referent von Bürgermeister Michael Bouteiller, Holger Walter, beeilte sich gestern jedoch zu versichern, daß es sich um eine Fälschung handelte. Von einem ausländerfeindlichen Anschlag zu sprechen, „entspricht nicht unserer Intention“. Damit hatte er schon vergangene Woche begründet, warum auf einem Denkmal auf dem Gelände der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft nur stehen soll: „Hier starben zehn Menschen bei einem Brand“.

Für ein Bleiberecht der 38 Überlebenden des Brandanschlages demonstrierten am Samstag rund 400 Menschen durch die Lübecker Innenstadt. Die Flüchtlinge sind immer noch von Abschiebung bedroht.

ee/ Foto: wap

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