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Die Dasa stellt „sogar wieder Personal ein“

■ Das Raumfahrtunternehmen macht Rekordumsätze. Daimler denkt über Luxusautos nach

Berlin/München (AP/rtr) – Noch nie hat die Daimler-Benz Aerospace (Dasa) soviel Umsatz gemacht wie 1997. Auch bei den Aufträgen verzeichnete der Raumfahrtkonzern im vergangenen Jahr das beste Ergebnis seiner Geschichte, freute sich Vorstandschef Manfred Bischoff gestern in München.

Wieviel Gewinn die Dasa gemacht hat, sagte er nicht. Mittlerweile stelle das Unternehmen jedoch „sogar wieder Personal ein“. Bischoff hatte bereits im November angedeutet, daß er einen Ertrag in dreistelliger Millionenhöhe erwarte. Als Gründe für die Rekordergebnisse nannte er den Auftragsboom für den Airbus und den gestiegenen Dollarkurs. Die geplante Serienfertigung des Kampfflugzeugs Eurofighter werde dagegen erst 1998 richtig zu Buche schlagen. Trotz des wirtschaftlichen Höhenfluges erfülle die Dasa noch nicht die Renditeerwartungen des Daimler-Benz-Konzerns, sagte Bischoff.

Die Dasa-Mutter beschäftigt sich derweil mit der Autobranche. Bis Ende des Jahres will die Daimler-Benz AG entscheiden, ob sie das Luxusauto „Maybach“ herstellt, sagte Konzernchef Jürgen Schrempp gestern der Branchenzeitschrift PS Report. Bis Dezember, vermutet Schrempp, liegen alle Daten und Untersuchungsergebnisse auf dem Tisch. Das 5,77 Meter lange Auto ist als Konkurrent der Nobelmarke Rolls-Royce gedacht. Der Wagen ist mit Video und einer Bar ausgestattet und soll rund eine halbe Million Mark kosten.

Spekulationen gibt es darüber, ob der Zweisitzer Smart wie geplant im Herbst auf den Markt kommt. Daimler-Benz erwäge das Aus für den Wagen, meldete die Süddeutsche Zeitung gestern. Ein Unternehmenssprecher dementierte den Bericht jedoch. Der Smart werde wie geplant ab Oktober verkauft werden.

Daimler hatte die Einführung des Autos um ein halbes Jahr verschoben, weil Probleme mit dem Fahrwerk und Produktionsmängel auftraten. Den Smart hat der Konzern gemeinsam mit dem Schweizer Uhrenhersteller SMH entwickelt.

Um einen besseren Zugang zum asiatischen Markt zu haben, erwägt Daimler die Einführung einer neuen Marke, sagte Konzernchef Schrempp gestern. Er denke an ein preisgünstiges Auto mit vier Sitzen.

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