Alte grüne Garde macht das Rennen

■ Ausgewogene grüne NRW-Landesliste für die Bundestagswahl. Für die Parteisprecherin allerdings war das Ergebnis eine Schlappe

Gelsenkirchen (taz) –Die nordrhein-westfälischen Grünen ziehen mit Kerstin Müller als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf. In einer Kampfabstimmung setzte sich die Bonner Fraktionssprecherin auf der Delegiertenversammlung gegen die frühere Listenführerin Christa Nickels durch. Nickels, die zuvor beim Parteitag in Jüchen für eine Beendigung der Düsseldorfer Koalition plädiert hatte, mußte sich mit Platz drei bescheiden. Platz zwei belegt erneut Ludger Volmer.

Die neugewählte Liste dokumentiert den Hang der Grünen zur Kontituität. Auf den zwölf vorderen Plätzen kamen zehn der bisherigen elf Bundestagsabgeordneten zum Zug. Nur der zu den Realos zählende Wolfgang Schmitt scheiterte. Vom Wuppertaler Klimainstitut schaffte Reinhard Loske den Sprung auf Platz vier. Als weiterer Newcomer setzte sich der 24jährige Christian Simmert, ein ausgewiesener Linker, auf Platz zehn durch. Wenn sich die Wahlprognosen von rund zehn Prozent für die Grünen im September bewahrheiten sollten, dürfte die Liste wohl bis zu den Plätzen 15/16 ziehen. Darauf vertraut die Düsseldorfer Vorstandssprecherin Barbara Steffens, die auf Platz 15 kam. j. S.