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Warmes Wetter gut für die Statistik

■ Temperaturbereinigt ist der CO2-Ausstoß 1997 wieder gestiegen

Berlin (taz) – Daß die Bundesregierung ihr Klimaziel erreicht, hält das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für eher unwahrscheinlich. Im vergangenen Jahr sei der Ausstoß des Treibhausgases CO2 temperaturbereinigt erstmals seit 1994 wieder gestiegen. Zwar seien 1997 rund drei Prozent weniger Kohlendioxid in die Luft geblasen worden als 1996. Aber 1997 war es durchschnittlich ja auch um etwa 14 Prozent wärmer als im Jahr davor. Der leichte Rückgang beim CO2-Ausstoß sei ausschließlich auf das günstige Wetter zurückzuführen.

Die Bundesregierung hatte sich das Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2005 um 25 Prozent zu senken. Seit 1990 betrug der Rückgang tatsächlich 12,5 Prozent (temperaturbereinigt sogar 14 Prozent). Dieser Erfolg läßt sich zum Gutteil auf den Zusammenbruch der ostdeutschen Wirtschaft zurückführen sowie auf den geringeren Einsatz der besonders klimaschädlichen Braunkohle.

Um das Klimaziel noch zu erreichen, müßte bis 2005 ein Rückgang um weitere 15 bis 16 Prozent geschafft werden. Doch der Trend scheint sich jetzt umzukehren. Auch die Esso AG kam zu dem Ergebnis, daß die CO2-Emissionen im Jahr 2005 allenfalls um 13 Prozent unter dem Niveau von 1990 liegen werden. Der Ölkonzern rechnet also nicht damit, daß der Ausstoß von Kohlendioxid weiter sinkt.

Im vergangenen November hatte das Kabinett ein Aktionsprogramm zum Klimaschutz beschlossen, das strengere Vorschriften für Heizanlagen und höhere Zuschüsse für Niedrigenergiehäuser vorsieht. Doch das reicht nach Ansicht der Opposition für eine Kehrtwende nicht aus. lieb

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