■ Trotz angeblich präziserer US-Waffen: Noch mehr zivile Opfer?
Genf (taz) – Die humanitären Organisationen der UNO bereiten sich auf eine Eskalation am Golf vor. Die Evakuierung von MitarbeiterInnen aus der Krisenregion wird genauso vorbereitet wie die Versorgung der von einem etwaigen Militärschlag auf den Irak betroffenen Zivilbevölkerung.
Washington hat angekündigt, bei einem Bombardement des Irak „vorsorglich“ viel mehr Ziele in Angriff zu nehmen als vor sieben Jahren – um möglichst viele der noch verbliebenen Massenvernichtungswaffen und dazugehörenden Rüstungsanlagen zu zerstören, heißt es im Pentagon. Humanitäre Organisationen fürchten daher, daß die Zivilbevölkerung bei einem nächsten Krieg noch stärker betroffen wird als 1991.
Jüngste Informationen aus Washington, wonach die US- Streitkräfte inzwischen über weit treffsichere Präzisionswaffen verfügen als 1991, können da kaum beruhigen: Die Behauptungen, die das Pentagon während des 1991er Golfkriegs über die Genauigkeit der Waffen verbreitete, haben sich weitgehend als falsch erwiesen. Ein Diplomat eines mit den USA verbündeten westlichen Landes, der 1991 als Geheimdienstoffizier am Krieg gegen den Irak teilnahm und interne Kenntnis von den derzeitigen Kriegsvorbereitungen hat, hält auch jetzt von den Erklärungen über präzisere Waffen nur wenig. Es sei, sagte er der taz, mit „erheblichen Opfern“ unter Iraks Zivilbevölkerung zu rechnen. Andreas Zumach
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