piwik no script img

Verschärfte Kontrollen

■ Mit Autobahnkontrollen will Kiel internationalen Banden an den Kragen

Mit verschärften Kontrollen auf den Autobahnen will Schleswig-Holstein international operierenden Banden aus Mittel- und Osteuropa das Handwerk legen. Zuständig ist dafür seit Anfang des Monats die Verkehrspolizeidirektion in Neumünster. Das neue Konzept, so erläuterte gestern Schleswig-Holsteins Innenminister Ekkehard Wienholtz (SPD) habe sofort zum Erfolg geführt: Zwischen dem 1. und dem 10. Februar wurden auf den Autobahnen 13 Drogenhändler, Autoschieber und Zigarettenschmuggler festgenommen.

Hintergrund des neuen Ansatzes sind der künftige Wegfall der Grenzkontrollen zu Dänemark im Zuge des Schengener Abkommens, der Autoschmuggel über die Häfen Kiel, Puttgarden und Lübeck sowie die Aktivitäten von Schlepperbanden. Von den 200 Beamten der sechs Polizei-Autobahnreviere konzentrieren sich 50 speziell geschulte Kräfte auf den neuen Schwerpunkt, mit zusätzlichen Streifen auf Raststätten und Parkplätzen sowie Einzelkontrollen auf den insgesamt 440 Kilometer langen schleswig-holsteinischen Autobahnen.

Gemeinsam mit Bundesgrenzschutz und Zoll fahnden sie so gezielt nach Schleusern, Drogenhändlern und Autoschiebern. Auf das Konto von Banden aus mittel- und osteuropäischen Ländern gingen nach Erkenntnissen der Polizei 1997 im Norden 427 Einbruchdiebstähle und Raubüberfälle sowie 91 Fälle illegaler Autoverschiebung.

Für den Innenminister sind die schärferen Autobahnkontrollen ein Beispiel dafür, wie man mit intelligenten Konzepten in der Praxis auch ohne schärfere Gesetze viel erreichen kann. „Die Landespolizei ist gut gerüstet, um die internationale Kriminalität gleich von mehreren Seiten wirksam zu bekämpfen“, sagte Wienholtz. Und der Leiter der Verkehrspolizeidirektion Schleswig-Holstein, Volker Rossow, betonte, daß die Autos seiner Beamten „alle ab 150 PS“aufwärts hätten. Damit seien sie jedenfalls schnell genug, um mit Kriminellen mitzuhalten. lno

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen