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Rächer der Kultur

■ Ole von Beust tritt ritterlich für die Rettung der Hamburger Theater an

„Nicht anständig“nennt Ole von Beust, was sich da in den letzten fünf Jahren entwickelt hat: Während der Gesamtetat der Hansestadt Hamburg seit 1993 von 16,687 Milliarden Mark um 11,9 Prozent auf 18,674 Milliarden gestiegen ist, ist der Kulturetat von 382 Millionen um 5,5 Prozent auf 361 Millionen Mark gesunken. Mit nurmehr 1,9 Prozent des Haushalts für die Kultur läge Hamburg im innerdeutschen Kulturetatvergleich „sowieso schon am Ende der Fahnenstange“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Und fand angesichts der für 1999 geplanten weiteren Einsparungen von acht Millionen Mark im Kulturbereich (davon vier Millionen bei den Staatstheatern) auf der gestrigen Pressekonferenz seiner Partei deutliche Worte: „Acht Millionen Einsparungen machen wir nicht mit. Wir fordern: Schluß mit weiteren Einsparungen und eine Bestandsgarantie für die drei Staatstheater.“

Die Politik müsse Schwerpunkte setzen und dürfe nicht mit der Heckenschere über alles gehen, waren sich von Beust und der kulturpolitische Sprecher der CDU, Rolf Mares, einig. „Nicht eine Mark“wollen sie der Kultur 1999 wegnehmen, statt dessen soll bereits auf der nächsten Kulturausschußsitzung Ende März mit den betroffenen Theatermachern über mögliche zukünftige Umstrukturierungen diskutiert werden.

Für betroffen hält die CDU allein die Staatstheater, worin sich ihr Gegenkonzept zur Heckenschere offenbart: „Umverteilungen innerhalb des Kulturetats“seien nicht ausgeschlossen; um Oper, Schauspielhaus oder Thalia Theater „vor der Mittelmäßigkeit zu bewahren“, müßten unter Umständen Kampnagel, die Festivals, die Bücherhallen und die Stadtteilkultur beschnitten werden. Die blühen zwar auch – glänzen aber nicht so prestigeträchtig und metropolitan in Richtung Kulturtourismus.

Christiane Kühl

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