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Beamte für den sozialen Frieden

■ Lehrerkammer schimpft auf Dreiviertel-Stellen

Nach den Gewerkschaften schimpft nun auch die Hamburger Lehrerkammer darüber, daß laut Koalitionsvertrag LehrerInnen nur noch als Angestellte auf Dreiviertelstellen eingestellt werden. Die Zwangsteilzeit sei „schädlich für die Qualität des Hamburger Schulwesens“, verkündete die Kammer gestern. Sie fordert: Wenn schon Dreiviertel-LehrerInnen, dann nur für die Dauer der Probezeit. Danach müßten den BerufsanfängerInnen volle Stellen als BeamtInnen garantiert werden. Durch die Zwangsteilzeit sieht die Kammer den sozialen Frieden in den Kollegien gefährdet. Wenn alte LehrerInnen mehr verdienen als junge, sei „das harmonische Zusammenarbeiten und Leben in der Schule in Frage gestellt“. Seit dem Vorjahr bekommen PädagogInnen, die frisch von der Uni kommen, in Hamburg nur noch Dreiviertelstellen. Mit diesem Konzept will die Schulbehörde möglichst viele LehrerInnen beschäftigen. Gewerkschaften und Lehrerkammer befürchten hingegen, daß qualifizierter Nachwuchs in andere Bundesländer abwandert, wo es noch volle Beamtenstellen gibt. Sie hatten gehofft, daß die GAL in der Regierung die Einstellungspraxis ändern würde – vergeblich. taz

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