piwik no script img

Freispruch für Netanjahu

■ König Hussein laut Presse „wütend“ über Bericht zu gescheitertem Mossad-Anschlag

Jerusalem (AFP) – Eine israelische Untersuchungskommission hat gestern den fehlgeschlagenen Anschlag des Auslandsgeheimdienstes Mossad gegen einen Hamas-Führer in Jordanien gerechtfertigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei in der Sache nichts vorzuwerfen, hieß es in dem in Jerusalem teilweise veröffentlichten Bericht der von Netanjahu ernannten Kommission. Für das Scheitern der Operation sei Mossad-Direktor Danny Jatom verantwortlich. Das Gremium verlangte aber nicht seine Entlassung. Israel habe sich „in Jordanien nach dem Prinzip verhalten, daß kein Ort der Welt als Zufluchtsstätte für Leute dienen darf, die tödliche Anschläge in Israel organisieren oder verüben“. Der 25jährige Chef des Politbüros der radikalen Palästinenserorganisation Hamas, Chaled Meschaal, hatte am 25. September 1997 in Amman einen Mossad-Anschlag überlebt.

Israels Presse zufolge ist Jordaniens König Hussein „wütend“, daß die Kommission den Anschlag nicht verurteilte und sich Israel nicht verpflichtete, derartige Aktionen künftig zu unterlassen. Nach Angaben der Zeitung Haaretz ließ die jordanische Führung Netanjahu wissen, daß sie den Rücktritt Jatoms zur Bedingung für die Wiederaufnahme der jordanisch-israelischen Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen mache.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen