■ Die Front National sieht sich als Opfer: Anschlag, Prozeß, Gegendemonstration
Marseille (AFP) – Auf ein Büro der rechtsradikalen französischen Partei Front National (FN) in Marseille ist in der Nacht zum Samstag ein Sprengstoffanschlag verübt worden. Dabei entstand nach Polizeiangaben erheblicher Sachschaden, Verletzte gab es nicht. Im Namen einer unbekannten linken Gruppe bekannte sich ein anonymer Anrufer. Der Anschlag sei verübt worden, um an den Tod eines afrikanischen Einwanderers vor drei Jahren in Marseille zu erinnern. Der Einwanderer wurde nach den bisherigen Ermittlungen durch einen Plakatkleber der Front National erschossen. Der Prozeß gegen den mutmaßlichen Täter und zwei Komplizen soll in Kürze beginnen.
In Versailles mobilisierte die Partei am Wochenende Tausende Menschen, um gegen einen Prozeß zu protestieren, bei dem sich Front-National-Chef Jean- Marie Le Pen wegen Ausschreitungen im Wahlkampf verantworten muß. Die Polizei sprach von rund 9.000 Teilnehmern, die FN von mindestens 15.000.
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