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CIA veröffentlicht Selbstkritik zur Schweinebucht

■ „Arroganz, Ignoranz und Inkompetenz“ hätten die Invasion in Kuba fehlschlagen lassen

Washington (dpa) – Jahrzehnte nach der Schweinebucht-Invasion vom April 1961 hat der US-Geheimdienst CIA eigenes Versagen bei dem fehlgeschlagenen Landungsunternehmen in Kuba eingestanden. „Lächerlich oder tragisch oder auch beides“ sei die geheime CIA-Operation gewesen, mit der man Fidel Castro habe stürzen wollen. Offen wird in dem bereits vor 36 Jahren geschriebenen Bericht „Arroganz, Ignoranz und Inkompetenz“ der CIA für das Desaster verantwortlich gemacht. Die Litanei der Fehler reicht von einem aus den Fugen geratenen Etat über die mangelhaften Spanisch- kenntnisse vieler Geheimdienstler bis hin zu einer „komplexen und bizarren Organisationsstruktur“, zitierte die New York Times gestern aus dem Bericht.

Das von der CIA geplante Landeunternehmen von Exilkubanern in der Schweinebucht an der kubanischen Südküste hatte fast 1.500 Menschen das Leben gekostet. Begleitende Luftangriffe waren von Kennedy abgesagt worden, eine Information, die die Landekommandos aber nicht mehr erreichte. Sie wurden in dreitägigen Kämpfen aufgerieben. Nur wenige Dutzend überlebten.

Sehr schnell „hat die Sache ihr Eigenleben entwickelt“, hält der Bericht fest, „die Behörde trieb sie voran, ohne dabei genau zu wissen, was sie tat“. Geplant worden sei die Aktion als klassisches Unternehmen, bei dem die USA nicht in Erscheinung treten würde. Der Report warnt jene, die mit Hilfe des Geheimdienstes unliebsame ausländische Politiker stürzen wollten, daß dieses die Aufgabe des Pentagon sei.

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