■ Air France geht doch noch an die Börse: Abflug mit einigen Monaten Verspätung
Paris (AFP) – Die bislang staatliche französische Fluggesellschaft Air France geht in diesem Jahr an die Börse. Die Regierung von Premierminister Lionel Jospin kündigte gestern in Paris an, mit mehreren Monaten Verspätung nun doch mit der Teilprivatisierung des traditionsreichen Fluglinie zu beginnen. An der Börse sollen bis zu 20 Prozent des Air-France-Kapitals gehandelt werden, wie Finanz- und Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn mitteilte. Weitere Anteile sollen im Ausgleich gegen Gehaltseinbußen an Piloten und andere leitende Angestellte der Fluggesellschaft gehen. Die Mehrheit der Anteile behält jedoch der Staat.
Die Teilprivatisierung sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr über die Bühne gehen, wurde nach dem Wahlsieg der Linksparteien bei den vorgezogenen Parlamentswahlen aber gestoppt. Der Kurswechsel hatte auch den Rücktritt des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Christian Blanc zur Folge. Bei der jetzigen Teilprivatisierung stützt sich die Regierung auf Vorschläge, die der neue Air-France- Chef Jean-Cyril Spinetta im Januar vorgelegt hatte.
Der Wert der Fluglinie wird auf mindestens 20 Milliarden Franc (knapp sechs Milliarden Mark) geschätzt. Derzeit hat das Unternehmen 46.000 Beschäftigte. Für das Geschäftsjahr 1997/98 rechnet Air France mit einem Gewinn von mindestens 1,7 Milliarden Franc (knapp 510 Millionen Mark).
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