: Rühe bezichtigt eigene Reihen der Vertuschung
Bonn (taz) – Verteidigungsminister Volker Rühe ist inzwischen von der Richtigkeit der Vorwürfe überzeugt, die „Kennzeichen D“ in der letzten Woche erhoben hatte. Dem ZDF-Magazin zufolge haben zwei Bundeswehrangehörige in Bosnien albanische Soldaten mit antisemitischen, rechtsextremistischen und ausländerfeindlichen Ausdrücken beschimpft. Sie wurden jedoch nur wegen eines „Alkoholdelikts“ mit einer Geldbuße bestraft. Der politische Aspekt der Angelegenheit soll bewußt vertuscht worden sein, um Aufsehen zu vermeiden. „Mein Eindruck ist, daß es nicht nur ein Alkoholdelikt ist“, erklärte Rühe gestern bei der Präsentation der neuen Nachwuchswerbung für die Bundeswehr in Berlin. „Die hätten sofort nach Hause geschickt werden müssen.“ In dem Fernsehbericht war der Vorwurf erhoben worden, die Verantwortlichen hätten das nicht getan, um zu vermeiden, daß der Vorfall „hohe Wogen in Deutschland schlagen würde“. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Angelegenheit hatte ein Sprecher der Hardthöhe erklärt, das Ministerium halte die Vorwürfe für nicht erwiesen, obwohl es für die Äußerungen der deutschen Unteroffiziere zwei Zeugen gebe.
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