: Peking setzt Gegner fest
■ Kurz vor dem diesjährigen Nationalen Volkskongreß werden Kritiker verhaftet
Peking (AFP) – Wenige Tage vor Beginn des Nationalen Volkskongresses in China haben die Behörden den Druck auf Regimegegner erhöht. Innerhalb von 24 Stunden seien zwei weitere Dissidenten festgenommen worden, teilte das in Hongkong ansässige Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratische Bewegung in China am Samstag mit. Ma Lianggang und Zhang Rujun gehörten zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes an den Volkskongreß, in dem die Wahrung der Menschenrechte gefordert wurde. Innerhalb von einer Woche wurden damit in China mindestens drei Regimegegner festgenommen. Ein vierter steht laut offiziellen Angaben unter Hausarrest.
Der 38jährige Ma wurde nach Angaben der Menschenrechtsorganisation in seinem Haus im ostchinesischen Hefei festgenommen. Dabei hätten die Polizisten auch zahlreiche Dokumente beschlagnahmt. Zhang wurde bereits am Freitag nachmittag aus einer Bücherei in Schanghai abgeführt. Gestern bekamen ihre Familien die Haftbefehle Nach Angaben der Ehefrauen nannten die Behörden keinen Grund für die Festnahmen. „Ich fürchte, sie werden ihn mindestens 20 Tage festhalten, bis der Volkskongreß vorbei ist“, sagte Zhangs Frau. Dem diesjährigen Volkskongreß kommt besondere Bedeutung zu, weil zahlreiche Führungspositionen neu besetzt werden sollen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen