: Hör mal, wer da hämmert!
Zwei fluchende Männer unter einer Dachluke. Der Riegel klemmt. Ein Schraubenschlüssel bricht ab. Der zweite. Der dritte und letzte. Die Luke bleibt zu, und die Heimwerker fluchen — in ihrem Raumschiff. Die Szene ereignete sich gestern in der russischen Weltraumstation Mir. Der geplante Ausstieg der Kosmonauten Mussabajew und Budarin wurde verschoben. Er könne jedoch am 15. März steigen, teilten die Mitarbeiter der Bodenstation mit, ihre Scham in planmäßigen Optimismus wandelnd. Denn am 15. März kommt ein Versorgungsschiff mit neuen Schraubenschlüsseln. Ob die reichen, ist indes fraglich: Die Station ist formal seit sieben Jahren reif für den Weltraumschrott. — Während der neuerlichen Panne wurden die Lautsprecher abgeschaltet, über die auch Journalisten mithörten. Statt behämmertem Hämmern herrschte die Stille unendlicher (doch leider verriegelter) Weiten.Entriegelter Kosmonaut: AP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen