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Befreiungsarmee ruft Kosovo-Albaner zu Kampf gegen Serben auf

■ Untergrundkämpfer wollen sich für Massaker rächen. USA sind zu militärischer Intervention im Kosovo bereit

Priština (AP/rtr/taz) – Mitglieder der Befreiungsarmee Kosovo (UCK) wollen für die tödliche Polizeiaktion in der serbischen Provinz Kosovo blutige Rache. Alle albanischen Männer sollten sich dem bewaffneten Kampf anschließen, heißt es in einer gestern von Zeitungen verbreiteten Erklärung.

Nach Darstellung der UCK und örtlicher Menschenrechtsgruppen hatten serbische Polizisten am Wochenende 25 Albaner ermordet. Bei den Kämpfen in der Region Drenica kamen nach offiziellen Angaben auch vier Polizisten ums Leben.

Die selbsternannte Befreiungsarmee erklärte weiter, sie habe mindestens zehn Polizisten getötet und viele Waffen erbeutet. Drei Untergrundkämpfer seien verletzt worden. Die UCK trat erstmals 1996 mit Anschlägen auf serbische Polizeistationen in Erscheinung. Ihr Ziel ist eine bewaffnete Rebellion gegen die serbische Vorherrschaft in der zu 90 Prozent von Albanern bewohnten Provinz. Die Organisation hat bisher die Verantwortung für die Morde an 40 Serben und mit ihnen verbündeten Albanern übernommen.

Die Europäische Union startete unterdessen eine Initiative zur Entschärfung der Krise. Der britische Außenminister Robin Cook traf in Belgrad ein. Heute und morgen will er mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević verhandeln. Der Sondergesandte der USA, Robert Gelbard, kündigte an, daß Washington zu einem militärischen Eingreifen im Kosovo bereit sei. Überdies würden sich die Vereinigten Staaten am Treffen der Kontaktgruppe für den Balkan am Montag in London beteiligen. Bericht Seite 11

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