: Regimekritiker verurteilt
■ Der iranische Literat Akbar Gandschi soll Falschmeldungen verbreitet haben
Berlin (taz) – Ein iranisches Revolutionsgericht hat einen weiteren regimekritischen Schriftsteller verurteilt. Gestern teilte die Nachrichtenagentur Irna mit, Akbar Gandschi, Herausgeber des Magazins Rahe No (Neuer Pfad), müsse wegen Falschmeldungen für ein Jahr hinter Gitter. Neun Monate der Strafe wurden auf Bewährung ausgesetzt, Frist: fünf Jahre.
Gandschi war im vergangenen Dezember verhaftet worden. Das am 10. Februar begonnene Gerichtsverfahren war geheim. Gandschi hatte eine Verteidigungsrede vorbereitet, die den Richtern wie ein Frontalangriff geklungen haben muß: Im Iran gebe es „religiöse Faschisten“ – eine Attacke gegen die konservativen Gegner von Präsident Chatami, die unter anderem den Justizapparat dominieren. Gandschi ist Anhänger der Freiheitsbewegung, einer tolerierten Oppositionsgruppe mit säkularer Tendenz. Und er verlegt die Bücher von Abdolkarim Sorusch, einem auch im Ausland bekannten Reformtheologen. taud
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen