piwik no script img

Knautschke in Bronze

■ Denkmal für weltweit berühmtes Flußpferd

Kaum ein anderes Zootier in der 154jährigen Geschichte des Berliner Zoos hat je den Berühmtheitsgrad von Knautschke, dem legendären Flußpferd-Bullen, erreicht. 1943 im Zoo geboren, gehörte er zu den 91 Tieren, die den Krieg überlebten. In der Nachkriegszeit war er einer der wenigen fortpflanzungsfähigen Flußpferdbullen in Europa, so daß er sogar mitten im Kalten Krieg Poltik machte. Zwischen der damaligen Berliner Zoodirektorin Katharina Heinroth und dem Leipziger Zoodirektor Karl Max Schneider wurde über alle trennenden Grenzen hinweg ein „Hochzeitvertrag“ zum Zwecke des Wiedrauflebens der Flußpferdzucht vereinbart, der das erfolgreiche Zusammenführen von Knautschke mit dem Leipziger Weibchen Grete ermöglichte. Wunschgemäß war das Ergebnis der deutsch-deutschen Hochzeit die Geburt von Schwabbel, der als Flußpferdmann in Leipzig blieb, und die Geburt von Bulette, dem Weibchen, das in Berlin für unzählige Geburten sorgte.

Die ungewöhnlichen Hochzeitsreisen brachten Knautschke eine nahezu unglaubliche Popularität. 1988 starb Knautschke unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Sein Körper wurde von Manfred Gräfe präpariert und als Dermoplastik in die Naturwissenschaftliche Sammlung Berlin aufgenommen. Von dieser Plastik modellierte Gräfe einen naturgetreuen Gipsabdruck, von dem die Gießerei Noack die Bronzeplastik fertigte. Die Plastik wurde gestern am Flußpferdhaus im Zoo aufgestellt. Pressetext des Zoos

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen