piwik no script img

Mitangeklagter teilweise entlastet

■ Stradivari-Prozeß: Angeklagter äußert sich widersprüchlich

Spektakuläre Wende im Stradivari-Prozeß. Der Hauptangeklagte Marim B. hat seine Anschuldigungen gegen seinen Mitangeklagten Vasile D. zum Teil zurückgenommen. Wie berichtet, hat Marim B. zugegeben, die Musikprofessorin Maria Grevesmühl im Oktober 1996 auf dem Bahnhof in Bremen-Schönebeck überfallen und ihr eine Stradivari Geige (geschätzter Wert: rund zwei Millionen Mark) geraubt zu haben. Er beschuldigt den 22jährigen Musikstudenten Vasile D., ihn angestiftet zu haben. Vasile D. bestreitet, den Hauptangeklagten angestiftet zu haben. Auf Nachfragen der Vorsitzenden Richterin an den Hauptangeklagten, warum er in einer polizeilichen Aussage erklärt habe, der Musikschüler habe die Tat geplant und den Tattag festgelegt, erklärte der Angeklagte gestern: „Das ist falsch.“

Darüber hinaus verwickelte sich Marim B. erneut in erhebliche Widersprüche und konnte seine fünf verschiedenen Versionen von der Tat und ihre Hintergründe nicht erklären. Er könne sich nicht erklären, warum er vor der Polizei falsche Aussagen gemacht habe, sagte er. Nach zahlreichen Vorhaltungen, was denn nun die Wahrheit sei, sagt der Rumäne: „Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll.“Die Richterin warf ihm daraufhin vor, „nichts als Verwirrung“zu stiften. kes

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen