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Fremdsprachen begehrt

■ Frühbeginn an jeder dritten Grundschule. Nachfrage im Osten höher als im Westen

Jede dritte Grundschule wird nach den Sommerferien bereits in der dritten Klasse Fremdsprachenunterricht anbieten. Für das Projekt „Begegnung mit einer Fremdsprache ab Klasse 3“ haben 171 Grundschulen insgesamt 498 Englisch- und 13 Französisch- Klassen angemeldet, teilte Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) mit. An einem vorgezogenen Russischunterricht zeigte sich keine Schule interessiert.

Stahmer wertete diese Zahlen als „großen Erfolg für das Reformprojekt“. Sie sei „stolz auf die Berliner Lehrerinnen und Lehrer“, die damit „pädagogisches Neuland“ beträten. Anders als befürchtet sei die Beteiligung gerade in den östlichen Bezirken „erfreulich hoch“. Während sich dort jede zweite Schule angemeldet hat, ist es im Westen nur jede vierte. Im sonst so bildungsbeflissenen Zehlendorf boykottieren die Schulen das Projekt sogar geschlossen, weil sie es für unzureichend vorbereitet halten.

Als „nicht ganz lauter“ kritisierte auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestern Stahmers Erfolgsmeldung. Weil es an ausgebildeten EnglischlehrerInnen fehle, müßten jetzt die Fortbildungsangebote „rasend schnell bedarfsgerecht ausgebaut“ werden, sagte GEW-Sprecherin Erdmute Safranski. Gerade der frühe Sprachunterricht stelle hohe Anforderungen an die Lehrkräfte, weil er für das Erlernen der Aussprache prägend sei. „Ein einheitlicher Beginn erst in zwei Jahren“ wäre daher nach Ansicht Safranskis „besser gewesen“. rab

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