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Versuchskaninchen

■ 17 Tote beim internationalen Test eines neuen Arzneimittels in den Niederlanden

Utrecht (dpa/AP) – Bei einer internationalen Testreihe von Medikamenten gegen Schlaganfall sind 17 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte gestern das Universitätskrankenhaus Utrecht. Der Vorfall ereignete sich bereits 1996, die Forschungen seien daraufhin sofort gestoppt worden. Bei den Opfern handelte es sich vor allem um Niederländer. Im vergangenen Jahr hätten die an der Forschungsreihe beteiligten 58 Krankenhäuser in den Niederlanden, Italien, Großbritannien und Australien die Tests wiederaufgenommen.

An der ersten Testreihe hatten 1.316 Patienten mit leichtem Schlaganfall, zumeist Niederländer, teilgenommen. Die Hälfte bekam Aspirin, das auch nach einem leichten Herzinfarkt verschrieben wird. Die andere Hälfte, 651 Patienten, erhielt ein Antiblutgerinnungsmittel, das die Bildung neuer Blutgerinnsel verhindern sollte. Dieses Präparat werde erfolgreich bei schweren Herzinfarkten eingesetzt, betonte das Krankenhaus. Bei 53 Patienten in dieser Testgruppe kam es aber zu ernsten Komplikationen, 17 Menschen starben. „Man könnte sagen, daß das Mittel zu stark gewirkt hat und daß das Blut zu dünn war“, sagte Ale Algra, der medizinische Leiter des Projektes. Auf diese Weise, vermuten die Ärzte, konnte das Blut durch die beschädigten Gefäße sickern und weitere Gehirnblutungen verursachen. In der Aspirin-Gruppe starb ein Patient.

Eine Sprecherin des Krankenhauses betonte, daß die Sterberate nicht ungewöhnlich hoch sei. Etwa zehn Prozent von Patienten mit einem leichten Schlaganfall bekämen später einen schweren Infarkt, der tödlich verlaufen könne.

Bei der neuen Testreihe sei die Dosis des Medikaments nun erheblich verringert worden. Die Patienten hätten freiwillig an der Testreihe teilgenommen, betonte das Krankenhaus. Sie seien vorher vor dem Risiko innerer Blutungen gewarnt worden.

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