■ Der Hintergrund: Stichwort Auswandererhaus
Im 19. und 20. Jahrhundert war Bremens Tochtergründung Bremerhaven der größte Auswanderungshafen Europas, über den mehrere Millionen Menschen Europa verließen. Um die Versorgung der AuswanderInnen an Land zu verbessern, öffnete der Bremerhavener Spediteur Johann Georg Claussen 1849 ein Auswandererhaus, dem eine Krankenstation, eine Kapelle und Lagerräume angeschlossen waren. Hier fanden auch Werftarbeiter und Schiffszimmerleute, die in Bremerhaven arbeiteten, aber nicht seßhaft waren, Unterkunft und Verpflegung.
Der Bremer Senat hatte Claussen das Baugrundstück zum äußerst günstigen Preis von 5.000 Talern überlassen, ihn aber dazu verpflichtet, Bremen die Aufsicht über Tarife und zweckgebundene Verwendung des Gebäudes zu überlassen. Der Rückgang der AuswanderInnenzahlen führte 1865 zur Schließung des Hauses. Später wurde es Lazarett und Kaserne. Nach einem Umbau wurde es ab 1892 zum Sitz der „Actienbrauerei Karlsburg“, die nach dem Ersten Weltkrieg vom Bremer Haake-Beck-Konzern übernommen wurde. 1974 hat man die Brauerei geschlossen. Teile des alten Gebäudes wurden in den 1985 eröffneten Neubau der Hochschule Bremerhaven einbezogen. Hans Happel
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