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Albright droht mit Ende der Nahost-Vermittlung

■ Gesandter Ross hat kaum Hoffnung auf Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts

Gaza/Jerusalem (AFP) – US- Außenministerin Madeleine Albright hat vor einem Zusammenbruch des Nahost-Friedensprozesses gewarnt und indirekt mit dem Ende der Vermittlungsbemühungen ihrer Regierung gedroht. Auf einer Konferenz der Vorsitzenden der jüdischen Organisationen in den USA sagte sie nach Angaben der israelischen Zeitung Maariv, wenn Israel und die Palästinenser sich nicht über den US-Plan zur Wiederbelebung des Friedensprozesses einigten, „werden sie alleine zurechtkommen müssen“.

US-Vermittler Dennis Ross wollte gestern erneut mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und anschließend mit dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat sprechen. Zu den Aussichten, einen Kompromiß zu erreichen, äußerte sich Ross „sehr pessimistisch“. Der US-Vermittler verhandelte seit Freitag abwechselnd mit beiden Seiten über Möglichkeiten, den Nahost-Friedensprozeß aus der Sackgasse zu bringen. Heute reist Ross nach Kairo.

Unterdessen forderten die Palästinenser die US-Regierung auf, ihren Kompromißvorschlag für einen israelischen Truppenabzug aus dem Westjordanland zu veröffentlichen. Der palästinensische Chefunterhändler Saib Erakat sagte, solange der US-Plan in der Schublade bleibe, sei an einen Kompromiß nicht zu denken. Netanjahu will eine Veröffentlichung des Plans, der seiner Meinung nach die israelische Sicherheit gefährdet, verhindern. Laut Medienberichten fordern die USA darin einen Abzug Israels aus weiteren 13,1 Prozent des Westjordanlands.

Kommentar Seite 12

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