: Mini unter den Airbussen
■ Finkenwerder als Endmontagewerk für neuen Kleinjet „A 318“im Gespräch
Frohe Botschaft für die Airbus- Belegschaft in Hamburg: Nach einem Bericht der Zeitschrift Aero International hat das Flugzeugwerk in Finkenwerder gute Chancen, den Zuschlag für die Endmontage eines neuen Kleinjets Marke „A 318“zu bekommen.
Quelle für die Spekulationen des Fachblattes ist eine Studie des internationalen Flugzeug-Konsortiums. Ob etwas dran ist an den Gerüchten, konnte Hamburgs Airbusprecherin Sigrid Andersen gestern weder bestätigen noch dementieren: „Airbus ist dabei, seine Produktpalette nach unten und oben abzurunden“, erklärte sie. In diesem Zusammenhang gebe es tatsächlich ernsthafte Überlegungen, neben dem „A 319“, der in Hamburg montiert wird, einen noch kleineren Airbus auf den Markt zu bringen. Die Mini-Version würde rund 100 Passagieren Platz bieten und noch wirtschaftlicher fliegen. „Diese Variante wird derzeit intensiv untersucht, konkreteres gibt es aber noch nicht,“so die Airbusprecherin.
Damit befinden sich die Planungen des „A 318“offenkundig im gleichen Stadium wie die Überlegungen zum Bau des Super-Großraumjets „A 3XX“, mit dem Airbus endgültig dem „Jumbo 747“des US-Konkurrenten Boeing davonfliegen könnte. „Eine Programmentscheidung ist noch nicht gefallen, geschweigedenn eine Entscheidung, wo der Flieger endmontiert wird“, betonte Unternehmenssprecherin Andersen gestern.
Hamburg war im Dezember vorigen Jahres vom Airbus-Konsortium als „A 3XX“-Montagewerk favorisiert worden. Wegen der Seeanbindung könnten Rumpf-Rohbauteile problemlos aus anderen Standorten ins Werk transportiert und hier gebündelt werden. Für Sigrid Andersen ist die Entscheidung über den Endmontagestandort aber eher sekundär: „Egal, ob die Endmontage in Finkenwerder oder woanders sein wird, wir gehören zu einem Konsortium und bekommen von der Fertigung immer etwas ab“.
Von Entlassungen wegen schlechter Auftragslage ist daher momentan keine Rede mehr – eher von Neueinstellungen. 7000 Menschen arbeiten derzeit im Hamburger Airbus-Werk, das zur Unternehmensgruppe „Daimer Benz Aerospace Airbus“(DASA) gehört.
Kai von Appen
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