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Ludwig Schoko verkauft

■ Kunstsammler-Witwe verkauft Aachener Firma, um „Arbeitsplätze zu sichern“

Bergisch Gladbach (dpa) – Das Bergisch Gladbacher Unternehmen Krüger hat den Aachener Süßwarenhersteller Ludwig Schokolade gekauft. Die Krüger GmbH & Co KG werde zum 1. April sämtliche Anteile übernehmen, sagte Mitinhaber Willibert Krüger gestern in Bergisch Gladbach. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Nach Angaben von Krüger verkaufte die über 70jährige Alleingesellschafterin Irene Ludwig die Traditionsfirma, um die Arbeitsplätze zu sichern. Krüger werde alle Mitarbeiter übernehmen.

Der Aachener Schokoladenhersteller erzielte im vergangenen Jahr mit 1.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 620 Millionen Mark. Ludwig produziert in den Werken Quickborn bei Hamburg und in Saarlouis. Außerdem hat das Unternehmen den Angaben zufolge ein Werk in Polen und in der Türkei. In Quickborn hatte die Werksleitung im Sommer 1996 versucht, die Belegschaft zum Verzicht auf Urlaubstage und Mehrarbeitsvergütung zu bewegen – mit der Drohung einer Verlegung der Produktion nach Polen. Zu den Ludwig- Marken zählen Trumpf, Novesia, Mauxion und Regent.

Krüger, einer der führenden Hersteller von Instant-Produkten in Bereichen wie Kakao, Sportgetränke (Optiform) oder Pharma, produziert in 21 Werken in neun Ländern. 1997 setzte die Firma mit 2.300 Beschäftigten gut 1,4 Milliarden Mark um.

Ludwig Schokolade war 1986 aus der Leonard Monheim AG hervorgegangen. Neben ihrer Tätigkeit als Schokoladenfabrikanten waren Peter und Irene Ludwig als Kunstsammler bekannt. Peter Ludwig war im Sommer 1996 im Alter von 71 Jahren gestorben.

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