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■ Brennender Urwald in AmazonienKurzer Regen weckt erste Hoffnung

Rio de Janeiro (dpa) – Im seit drei Monaten brennenden Urwald im Norden Brasiliens haben erste Regenfälle nach achtmonatiger Dürre erstmals Hoffnung geweckt. Wie die Behörden des betroffenen Bundesstaates Roraima mitteilten, führte schon ein zehnminütiger Schauer am Montag (Ortszeit) zu einer deutlichen Abnahme der Rauchwolken in der Provinzhauptstadt Boa Vista (zu deutsch „Schöner Blick“). Der kurze Regen habe die Luftfeuchtigkeit erhöht und die Geschwindigkeit der Flammenausbreitung reduziert.

Eine Mission der Vereinten Nationen nahm am Montag außerdem die Arbeit zur Koordinierung der internationalen Hilfsaktionen in Brasilien auf. Der sogenannte „Jahrhundertbrand“ hat bisher eine Fläche zwei Mal so groß wie Belgien (rund 60.000 Quadratkilometer) erfaßt.

Dank des Regens habe man viele Brandherde unter Kontrolle gebracht, darunter auch einige im Schutzgebiet der bislang stark bedrohten Yanomami-Indios etwa 100 Kilometer nördlich von Boa Vista, nahe der Grenze zu Venezuela, sagte Feuerwehrsprecher Antonio Olivera. Umweltschutzgruppen machen die Regierung von Präsident Fernando Cardoso für das Ausmaß der Katastrophe in Roraima verantwortlich, da diese seit Ende 1997 mehrere Hilfsangebote der UN ignoriert und erst vergangene Woche „jede Art von internationaler Hilfe“ willkommen geheißen hatte.

Der Brand vernichtete bislang etwa 30 Prozent der Ernte und bedroht weiterhin die Reservate von 16.000 Indios. Fast 20.000 Kühe verendeten in den Flammen. Nach Meinung von Umweltschützern wird der Regenwald Roraima etwa 100 Jahre brauchen, um sich vom „Jahrhundertbrand“ zu erholen.

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