Kommentar: Überlebenshilfe
■ Wie sich der NDR vor Bremen schützt
Die Geberländer im Süden der Republik verweigern die Finanzspritze, Bremer Politiker reiten mit Attacken um die Wette, Gutachter und Gegengutachter werfen mit verschiedenen Rechtsauslegungen um sich, und die HörerInnen bestrafen jede Anstrengung zur Programmveränderung mit zunehmender Abwanderung: Nein, die Verantwortlichen in den Redaktionen, Direktorenbüros und Sitzungszimmern von Radio Bremen sind nicht zu beneiden. Wenn es nicht jenseits der Quote diesen öffentlich-rechtlichen Auftrag gäbe, müßte die Botschaft kurz und knapp lauten: Macht den Laden doch einfach zu.
Doch das ist beim kleinsten ARD-Sender fast so schwer vorstellbar wie bei der Zwergenmutter, dem kleinsten Bundesland Bremen selbst, das mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hat. Wenigstens im ehrlichen Eingeständnis der Krise unterscheiden sich die Programmverantwortlichen im Sender neuerdings von den Zweckoptimisten in Rathaus und Parlament. Vielleicht ist das ja die Voraussetzung dafür, daß das auch außerhalb Bremens nicht als offensiv geltende Sender-Management an seinem Ruf arbeitet. Der NDR-Intendant Jobst Plog bietet jetzt die Hilfe dazu. Sein Kooperationsangebot ist eine Chance für das Weiterleben des Minisenders. Denn Plog will Radio Bremen helfen, um seinen NDR vor Radio Bremen zu schützen. Christoph Köster
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