■ Basketball
: Trier wappnet sich mit Pokalsieg für Berlin

Frankfurt/Main (dpa) – Mit dem in der Verlängerung erzielten 97:88-Endspielsieg über den TV Rhöndorf beim Frankfurter „Final Four“-Turnier holte der TV Germania Trier erstmals den Pokal des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) und damit den ersten nationalen Titel an die Mosel. Als DBB- Präsident Roland Geggus und NOK-Präsident Walther Tröger den Pokal und die Medaillen überreichten, feierten die gut 500 Trierer Fans unter den 3.000 Zuschauern mit stehenden Ovationen vor allem Kapitän Charly Brown (15 Punkte) und dessen amerikanischen Landsmann Bernard Thompson (28). Der ehemalige NBA-Profi Thompson, mit 35 Jahren der älteste Spieler auf dem Parkett, hatte mit einem Dreipunktewurf zwei Sekunden vor Schluß der regulären Spielzeit erst die Verlängerung erzwungen und dann auch noch den Sieg perfekt gemacht.

Bejubelt wurde auch Coach Don Beck (45), der 1994 auf Empfehlung von Leverkusens Coach Dirk Bauermann nach Trier kam. 1995 wurde der Abstieg gerade noch vermieden, doch von da an ging es bergauf. Zweimal wurden die Play-offs erreicht und jetzt der Pokalsieg gefeiert. Schon vorher hatte Trier die Weichen zur Etablierung im deutschen Spitzenbasketball gestellt. Für mindestens ein Jahr wurden die Leistungsträger gehalten, der Vertrag mit Beck, der schon als Bauermann-Nachfolger in Leverkusen gehandelt wurde, bis ins Jahr 2000 verlängert. Beck hat in Trier Großes vor und will langfristig den gleichen Status wie die beiden dominierenden Teams des letzten Jahrzehnts, Leverkusen und Alba Berlin, erreichen. Der Anfang soll schon in dem am Samstag beginnenden Play-off-Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gemacht werden. Mit dem Pokalsieg als Stimulans will Beck Meister und Cup- Vorgänger Berlin herausfordern.

Gunnar Wöbke, Manager des TV Rhöndorf, für den Richard Morton mit 30 Punkten bester Werfer des Finales war, trauerte zwar dem verpaßten ersten Titel nach. Dennoch war er stolz auf den Rhöndorfer Beitrag zur „Werbung für den Basketball“, bei der die Zuschauer in den erst in den Schlußsekunden entschiedenen Spielen auf ihre Kosten kamen. Den Versuch, erstmals mit dem „Final Four“ in eine Großstadt zu gehen, sah Hansjörg Tamoj, der Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft Basketball-Bundesliga (BBL), trotz nur halbgefüllter Ballsporthalle in Frankfurt- Höchst nicht als gescheitert an.