: Großhändler für Compis
■ Viag-Konzern verkauft Computer 2000. Chip-König Intel baut 3.000 Stellen ab
München (dpa) – Der größte PC-Großhändler Europas, der Computer 2000-Konzern, kommt in US-Hände. Der Münchner Viag-Konzern verkauft seinen 80-Prozent-Anteil an der Computer 2000 AG an den US-Konzern Tech Data Corporation aus Clearwater in Florida. Der US-Konzern ist bisher schon weltweit die Nummer zwei und steigt mit der Übernahme von Computer 2000, bisher weltweit die Nummer drei, auf eine Umsatzgröße von rund 27 Milliarden Mark und 9.000 Beschäftigte auf. Dies teilte die Viag am Mittwoch in München mit. Der Transaktion müssen noch die Aufsichtsgremien und Kartellbehörden zustimmen. Der Münchner Mischkonzern Viag AG ist seit rund vier Jahren über seine Tochterfirma Klöckner & Co AG (Duisburg) an Computer 2000 beteiligt.
Tech Data übernahm im vergangenen Jahr bereits die Nummer zwei in Deutschland, den Münchner Computergroßhändler Macrotron, und erzielte im Geschäftsjahr 1997/98 (31. Januar) 7,1 Milliarden Dollar Umsatz. Weltgrößter Computergroßhändler ist der US- Konzern Ingram Micro Inc. (Santa Ana/Kalifornien) mit über 16,5 Milliarden Dollar (rund 28,7 Milliarden DM) Umsatz 1997, der in 120 Ländern vertreten ist. Damit wird der weltweite Großhandel mit Computern von US-Konzernen beherrscht. Viag/Computer 2000 wollten zunächst aus eigener Kraft den US-Absatzmarkt als weltgrößten PC-Markt erobern und stiegen 1994 beim US-Computerhandelsunternehmen AmeriQuest Technologies ein. Das US- Engagement bescherte Computer 2000 aber hohe Verluste.
Auch bei Intel, dem bisherigen Star der Hardware-Branche, läuft nicht alles nach den hochgesteckten Erwartungen. Der Weltführer bei Rechenchips für Personal Computer will in den nächsten sechs Monaten 3.000 seiner 63.000 Arbeitsplätze abbauen, so die Firma am Dienstag in Santa Clara, Kalifornien. Freie Stellen werden nicht mehr besetzt. Dabei hat Intel Sorgen, die andere gerne hätten: Der Gewinn für das erste Quartal 1998 fiel nach Angaben des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf immer noch satte 2,34 Milliarden Mark.
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