: City-Süd statistisch
Der Stadtteil Hammerbrook war bis ins 19. Jahrhundert Weideland und nach 1918 Gewerbestandort und lebendiges Hamburger Arbeiterwohnquartier. 1939 zählte Hammerbrook 57.000 EinwohnerInnen und 35.000 Beschäftigte. Im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerbombt, lag das Gebiet 40 Jahre lang brach, bis es ab 1985 zur anonymen Bürostadt „City Süd“ auserkoren wurde. Heute wird die Einwohnerzahl auf 525 geschätzt; 1558 Menschen leben im angrenzenden Klostertor. In der Geisterstadt gibt es 450.000 Quadratmeter Bürofläche (Mieten z.T. unter 30 Mark), wovon knapp fünf Prozent leerstehen: Mit Beginn des Baubooms Anfang der 90er Jahre wurden jährlich zwei- bis dreimal soviele neue Büroflächen in Hamburg geschaffen wie zuvor (60.000 bis 100.000 Quadratmeter).
Statt neuer unnützer Büroflächen setzt die Stadtentwicklungspolitik zunehmend auf „integrierte Handlungsansätze“, also kleinteilige Mischnutzung von Ökologie, Verkehr und Wohnen. Als einer der ersten erkannte dies 1991 Peter Illies, Leiter der Stadtplanungsabteilung in Mitte, und wurde heftigst kritisiert. Inzwischen herrscht Konsens (Stadtentwicklungsforum 1993, Stadtentwicklungskonzept 1995), daß ein Umdenken für die City-Süd unabkömmlich ist. hh
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