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Schnuckeliges Radio

■ Bremer CDU-Chef will, daß Radio Bremen klein und selbständig bleibt

Radio Bremen (RB) muß nach Ansicht von Bremens CDU-Chef Bernd Neumann selbständig bleiben. Er wandte sich damit gegen das Angebot des Norddeutschen Rundfunks (NDR), ein gemeinsames Nordwest-Radio einzurichten. „Wenn man alles addiert, was NDR-Intendant Jobst Plog vorgeschlagen hat, dann ist das für Radio Bremen ein Kapitulationsangebot“, sagte Neumann in einem dpa-Gespräch. Damit habe er sich aber nicht gegen die Zusammenarbeit mit anderen Rundfunkanstalten ausgesprochen, betonte der Christdemokrat, der auch dem RB-Rundfunkrat angehört.

„Ich bin nach wie vor überzeugt, daß wir ein schnuckeliges kleines Radio haben können“, betonte Neumann. Vier Hörfunkprogramme seien allerdings auch aus Kostengründen nicht mehr zu rechtfertigen. Eine Konzentration auf zwei bis drei eigenständige Programme hält Neumann für ebenso unverzichtbar wie eine „radikale Überprüfung des Programms“. Dagegen sei es noch völlig unklar, wie ein Nordwest-Radio gestaltet sein soll. „Bedeutet das beispielsweise die Abschaffung des Hörfunk-Flaggschiffs bei Radio Bremen, der Hansawelle“, fragte er.

Um die Programme zu reduzieren, sei eine Kooperation mit anderen Sendern sinnvoll, schlug der CDU-Politiker vor. „Mit dem NDR im Bereich Kultur zusammenzuarbeiten, wäre der nächste Schritt.“Für den „desolaten Zustand“des Senders machte Neumann das Direktorium verantwortlich. Er forderte deshalb das Intendantenprinzip und „damit klare Zuständigkeiten“wieder einzuführen. „Ich möchte, daß der Sender überlebt.“

Bremens Regierungschef Henning Scherf (SPD) hat vor kurzem den Aufbau und die schnellstmögliche Umsetzung eines Nordwest-Radios gefordert. Dies sei der Beitrag des gesamten Nordens zur anstehenden ARD-Strukturreform. Gleichzeitig hatte er einer Fusion von NDR und RB eine Absage erteilt. dpa

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