: Ein Kabel macht noch keinen Sommer
■ Telekom soll wieder zu hohe Gebühren verlangt haben. Doch die Regulierungsbehörde dämpft die Vorfreude der Kabel-TV-Nutzer
Bonn (dpa) – Schon wieder Ungemach für die Telekom und ihren Chef Ron Sommer: Die Bonner Regulierungsbehörde will angeblich die Preiserhöhung für Fernsehkabel vom vergangenen November nicht durchgehen lassen. Das berichten Spiegel und Focus. In einer Studie soll die Regulierungsbehörde zu dem Schluß gekommen sein, daß die damalige Rechnungserhöhung um durchschnittlich 15 Prozent nur zu einem Drittel gerechtfertigt sei. Die Behörde werde innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden. Telekom-Sprecher Ulrich Lissek wies am Samstag darauf hin, daß es in dem laufenden Prüfungsverfahren noch keine Entscheidung gebe.
Der Vizepräsident der Regulierungsbehörde, Arne Börnsen, sagte im NDR, die zitierte Studie gebe den Stand eines Zwischenberichts wieder. Darüber sei man inzwischen hinaus. Gegenwärtig werde in engem Kontakt mit der Europäischen Union geprüft, welche zusätzlichen Kosten der Telekom aus dem auch von der EU gewünschten Verkauf der Kabelnetze entstünden. Er halte es für eher unwahrscheinlich, daß am Ende des Verfahrens eine Gebührensenkung stehe. Die endgültige Entscheidung stellte Börnsen für „übernächste Woche“ in Aussicht.
Laut Spiegel hätte eine Ablehnung der Preiserhöhung gravierende Konsequenzen für die Telekom. Die Telekom wolle ihr Kabelnetz in den kommenden Wochen endgültig regionalisieren und suche für die acht entstehenden Gesellschaften Investoren. Im Gespräch seien neben der Allianz- Versicherung auch das Bankhaus Oppenheim. Der Buchwert des gesamten Netzes werde mit neun Milliarden Mark angegeben.
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