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■ Expertenstreit über untaugliche Polizeicomputer geht weiter

Der Streit um Hamburgs Polizei-Computer geht weiter: Das an der Entwicklung des computergestützten Vorgangsbearbeitungssystem „Comvor“beteiligte Hamburger Software-Entwicklungsunternehmen RKK hat sich gestern im Zusammenhang mit der millionenteuren Datenpanne vor die Ordnungshüter gestellt. Die mit dem EDV-Projekt beauftragten Polizisten seien besser und qualifizierter gewesen als ihr Ruf.

Nach Angaben von RKK-Geschäftsführer Jan-Peter Rudolf haben die polizeiinternen Computerfreaks 1989 eigentlich die richtige EDV-Plattform gewählt. Allerdings sei die Entwicklung in der EDV-Branche so rasant, daß selbst auf diesem Gebiet heimische Unternehmen wie IBM ins Straucheln geraten seien.

Rudolf hält es aber für möglich, auf der Basis des bislang erarbeiteten Comvor-Konzepts weiterzuarbeiten. Erfahrungen zeigen, daß nur 20 Prozent eines Softwaresystems ausreichen, um 80 Prozent der gewünschten Funktionen zu gewährleisten. Bei Comvor komme es jetzt darauf an, diese 20 Prozent zu erkennen. Bei Probeläufen hatte sich Comvor als polizei-untauglich, anwenderunfreundlich und schwerfällig erwiesen.

Hingegen plädiert der inzwischen von der Innenbehörde beauftragte externe Bremer ATB-Qualitätsprüfer Uwe Kirchhoff für einen Neuanfang unter externer Federführung. Nach fast zehn Jahren Entwicklungszeit sei „Comvor“überholt. Was die Polizei in fünf Jahren „manpower“leisten könne, so der Datenexperte, können externe Profis in zwei Jahren entwickeln. Comvor hat bislang Kosten von mindestens 90 Millionen Mark verursacht, wovon jedoch 27 Millionen Mark für Hardware als „nicht verschwendet“gelten. kva

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