■ Querspalte: Die Hunde-CIA
Hätte sich Benjamin Franklin seinerzeit durchgesetzt, dann würde heute nicht ein Adler, sondern ein Truthahn das Staatswappen der Vereinigten Staaten zieren. Mr. Franklin, Naturwissenschaftler und Mitunterzeichner der Unabhängigkeitserklärung von 1776, wollte den Puter zum nationalen Vogel erhoben sehen – schließlich hatte der als Futter für die ersten Siedler auf dem neuen Kontinent ziemlich gute Dienste geleistet. Außerdem fand der Mann, der sich als Erfinder des Blitzableiters ebenso einen Namen machte, daß der Truthahn irgendwie ganz „nobel“ aussieht. Doch Franklin wurde überstimmt, die anderen fanden, daß der Adler besser für Kraft und Wachsamkeit steht.
Woher wirs wissen? Nachzulesen auf der „CIA Kids Homepage“ im Internet. Da wird so manches kleine Geheimnis preisgegeben. Bei den CIA-Kids finden wir auch Bogart, einen vor zwei Jahren in Rente geschickten Vierbeiner, der sich seine Knochen beim CIA Canine Corps verdient hat, also in der Hundebrigade der Mutter aller Geheimdienste. Einmal dabei, immer dabei, klärt uns Hund Bo auf, und daß er immer mal wieder für schwierige Fällen angeheuert wird. So wie heute, wenn es darum geht, etwas über die gute alte Zeit und über die „top dogs“ von der CIA zu erzählen. Ja damals zum Beispiel, 1991, das Land stand mitten im Golfkrieg, und einige fürchteten, Terroristen könnten versuchen, die Firma an ihrem Heimatort anzugreifen. Klar: „Die Agency brauchte unsere Talente.“ Genau, und so wurde geschnüffelt, was das Zeug nur hielt. Hunde-Cop Bo zeigt uns Bilder von seinem Kumpel Nick. Mal schnuppert er im Kleinlaster, mal im Regal, aber immer auf der Suche nach explosivem Stoff. Bo gerät ins Schwärmen, ist stolz wie Oskar und Norman Schwarzkopf zusammen: „Kann man seinem Land besser dienen als dadurch, daß man die schützt, die das Land schützen?“ Wow! Bisher hatten wir es ja nur erahnt, jetzt wissen wir es: Das Leben in der CIA – ein Hundeleben.
http://www.oDci.Gov/cia/ciakids Wolfgang Gast
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