: In allen Ländern der Welt
■ Hans Otte, der 72jährige Vater der „Pro Musica Nova“, schrieb der taz eine Hymne auf „sein“weltberühmtes Festival
Die heute beginnende „Pro Musica Nova“ist eine helle Freude für Hans Otte, den 72jährigen Vater des berühmten Festivals: Ab 1959 machte der damals jüngste Hauptabteilungsleiter einer Rundfunkanstalt das immer zahlreicher strömende Publikum mit den neuesten Klangentdeckungen und -produktionen bekannt.
Was heute vielleicht normal ist, waren damals vielbestaunte Sensationen: Performance- und Happeningkünstler traten hier zum ersten Mal in Deutschland auf, innovative Formen des musikalischen Theaters wurden sorgfältig gepflegt.
Hans Ottes Kompositionen selbst entwickelten sich besonders in den Bereichen instrumentelles Theater und Klanginstallationen, die heute in den Museen aller Welt zu sehen und zu hören sind – selbstverständlich auch im Neuen Museum Weserburg.
„pro musica nova: eine neue Art zu hören“
Eine neue Art zu hören
ist eine neue Art zu fühlen,
ist eine neue Art zu denken,
eine Art bewußt zu bleiben,
sich nichts länger vormachen zu lassen
von all dem kommerziellen Getümmel
in dem sich hier und allerorten
unsere so geliebte Musik
längst verfangen hat,
ist eine einmalig, unwiderbringliche Art
ganz neue Erfahrungen mit neuen Klängen,
neuen künstlerischen Situationen
zu machen und somit seine Kenntnisse,
seine Erlebnisfähigkeit, sein Bewußtsein
von der Musik, die nun schon seit Beginn
unseres Jahrhunderts als Neue Musik überall
in der Welt erklingt, wachsen zu lassen.
1961 ins Leben gerufen – als Pendant zur „Antiqua“und deren beträchtlichen Potential einer neuen musikalischen Aufführungspraxis – ist dieses Bremer Festival über all die Jahre, bis zum heutigen Tage durch Radio Bremen und den immensen Programmexport in alle Länder der Welt ein wirklich erfolgreiches Abenteuer geblieben, das die Existenzberechtigung dieses kleinen Senders auf ganz besondere Weise dokumentieren.
Hans Otte
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