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Karriere für Schwestern

■ Studiengänge zur Pflege-LehrerIn oder LeiterIn in Bremen möglich

ie starteten als Pioniere und werden noch in diesem Jahr ihr Studium absolviert haben: Die StudentInnen, die sich vor rund fünf Jahren in die neu gegründeten Bremer Pflegestudiengänge eingeschrieben hatten. Damals gingen an der Uni der Studiengang „Lehramt Pflegewissenschaften“sowie an der Hochschule Bremen der „Internationale Studiengang für Pflegeleitung“(ISP) an den Start – als Modellstudiengänge mit finanzieller Unterstützung vom Bund. Stolz war man damals in der Hansestadt, dieses neue Feld zu beackern. Denn Deutschland hinkte im Vergleich zu anderen Ländern hinterher, wenn es darum ging, Pflegenden einen wissenschaftlichen Aufstieg möglich zu machen.

In diesem Jahr sind an der Bremer Uni 217 StudentInnen (25 bis 30 Prozent Männer, der Rest Frauen) für das „Lehramt Pflegewissenschaften“eingeschrieben. Pflege-LehrerInnen werden sie, die nach ihrem Staatsexamen als ganz normale BerufsschullehrerInnen an öffentlichen Schulen arbeiten können. Kranken-, Alten-, und ErwachsenenpflegerInnen, aber auch Hebammen und KinderheilerziehungspflegerInnen nutzen dieses Karriereangebot.

Bislang hatten sie nur die Möglichkeit, sich fort- und weiterbilden zu lassen – um danach als Lehrkräfte an Pflegeschulen zu arbeiten. Doch als solche waren sie nicht in das Tarifgefüge einordenbar. Das ist nach einem Lehramtsstudium natürlich anders. So wollen bald die ersten AbsolventInnen ihr Referendariat antreten: Sie müssen sich aber vorher, wie alle anderen LehramtsstudentInnen auch, in die Riege der Wartenden stellen, erklärt Elke Müller von der Uni Bremen. Für die Pflege-AbsolventInnen werde es keine Extrawürste geben.

Die KollegInnen von der Uni Bremen sind sich sicher: Der Bedarf an neuen BerufsschullehrerInnen für Gesundheitsthemen ist da. „Sie können an allen berufsbildenden Schulen Gesundheitsthemen anbieten, ob da nun Frisöre oder ArzthelferInnen sitzen“, sagt Elke Müller. Bislang werden diese Fächer von meist „fachfremden“DozentInnen vermittelt.

Neben dem Staatsexamen in den Pflegewissenschaften können Studierende auch noch einen weiteren Abschluß an der Bremer Uni erwerben: ein „Diplom in Berufspädagogik“. Damit können AbsolventInnen dann an allen Ausbildungsstätten für Pflegeberufe, also Pflegeschulen, lehren.

Neben den künftigen PflegelehrerInnen werden in diesem Jahr auch die ersten ausgebildeten Pflegeleitungen der Hochschule Bremen auf den Berufsmarkt strömen. Noch schreiben die ehemaligen Krankenschwestern oder AltenpflegerInnen an ihrer Diplomarbeit. Das für diesen international ausgerichteten Studiengang vorgesehene 7. Auslandssemester haben sie schon erfolgreich hinter sich gebracht. Leitende Positionen in Pflegeeinrichtungen sollen sie künftig einnehmen. „Jetzt muß man sehen, ob in den Einrichtungen auch Gelder da sind, damit sie eine Stelle kriegen“, sagt die Professorin Johanna Taubert. kat

Infos gibt es bei den zuständigen ProfessorInnen an der Uni Bremen unter 218 2175 und an der Hochschule Bremen unter % 5905 773.

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