Kommentar: Ran ans Eingemachte
■ In Ämtern statt an Menschen sparen
Wir hörten sie schon laut schreien, die Bremer Behindertenverbände – wenn das Sparkonzept des Sozialressorts einfach so durchgewunken worden wäre. Und sie hätten zu Recht geschrien. Denn was sich das Haus Wischer da zusammengerechnet hat, kann man nur als abenteuerlich bezeichnen. Da wird einfach so auf Millionen spekuliert, die sich aus dem Verkauf von Spielflächen oder dem Programm „Hilfen zur Arbeit“ergeben könnten. Die einzigen echten Einschnitte: Leistungen für behinderte Menschen werden zusammengekürzt. Fertig ist die Sparquote. Kein Wunder, daß die Deputierten bei diesen Zahlenspielen die Notbremse gezogen haben.
Dabei muß inzwischen das Sparen viel grundsätzlicher angegangen werden: Wo bleibt zum Beispiel die seit Jahren angemahnte, weil kostensparende, Verwaltungsreform in den Ämtern? Und wo die angekündigten Computer in den Bremer Kitas, die ebenfalls Verwaltungskosten sparen? Fragen über Fragen. Aber keine gescheiten Antworten. Stattdessen wird lieber erneut an einer Sparvorlage gebastelt. Bis es Juni ist und in dieser Zeit weitere Verwaltungstausender über den Jordan gehen. Zu befürchten ist, daß man auch in dieser Runde über hilfloses Kürzen von Leistungen für Arme nicht hinauskommt. Denn wer will schon gerne an der eigenen Decke schneiden und ans Eingemachte gehen, wenn es da noch die behinderten Menschen gibt, die zuviel Taschengeld haben? Katja Ubben
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