■ Verbotene Liebe oder Liebling Kreuzberg?: Welche Fernsehserie paßt in Ihr Haus?
Marek Sauerborn, 30 Jahre, Cartoonist
Ich würde gerne meine eigene Serie drehen. Sie sollte ziemlich bunt sein; so daß die Leute wieder auf den Boden kommen und nicht dauernd DVU wählen. Das jetzige Berlin und die Serien, die hier spielen, gefallen mir nicht. Es laufen zuwenig „Bunte“ rum, das Miteinander klappt nicht mehr so wie früher. Die Serie sollte die Punkszene von 1987/ 88 wiederaufleben lassen. Damals herrschte mehr Toleranz.
Claudia Schmidt, 15 Jahre, Schülerin
Ich wohne mit meinen Eltern in einem Haus in Köpenick. Ich könnte es ja mal an eine Filmproduktion vermieten, wenn meine Eltern in Urlaub sind. Es würde sich für eine Familienserie wie „Der Bergdoktor“ eignen. Lieber wäre mir natürlich „Verbotene Liebe“, schon allein der Stars wegen. Die Brandners von „Verbotene Liebe“ wohnen auch in einem Familienhaus.
Axel Erler, 62 Jahre, Diplom-Ingenieur
Ich wohne allein in einem Stadtappartement in Steglitz. Dort eine Junggesellenserie zu drehen wäre wohl unpassend. Dafür bin ich zu alt. Aber man könnte im Hinblick auf frühzeitige Verrentung eine Serie drehen. Das soll aber nicht heißen, daß das Ambiente der Serie nicht modern sein sollte: Ein Schlafsofa, eine schickes altes Bild, eine paar Regale mit Büchern drinnen, und das wär's dann.
Petra Pscherer, 36 Jahre, Lehrerin
Ich wohne in Hoppegarten. Um die Ecke ist zwar die Rennbahn, aber einen Film über das Zockermilieu könnte man bei mir nicht drehen. Das ist nicht meine Sache. Mein Zuhause ist auch nicht zu haben für Serien wie „Lindenstraße“ oder „Dallas“, die total abgehoben sind oder nur Geschichten über die Reichen erzählen. Lieber wäre mir eine Serie, die das Alltagsleben darstellt. Was ganz Normales eben.
Erika Brüder, 56 Jahre, arbeitslos
In meiner Wohnung? Ich denke nicht, daß das die ideale Wohnung ist, um einen Film oder eine Serie zu drehen. Ich wohne in zwei Zimmern. Zur Zeit sind noch mein Sohn und meine Enkelin zu Besuch. Aber die Umgebung ist interessant. Vor der Tür ist gleich der Wald. Da laufen alle nasenlang Wildschweine oder Rehe herum. Das würde sich vielleicht für eine Naturserie eignen.
Frank Babing, 41 Jahre, Wissenschaftler
Ich wohne mit meiner Frau, drei Kindern und einem Hund in einem Einfamilienhaus in Weißensee. Die Einrichtung ist nicht unbedingt avantgardistisch, viel Selbstgebautes. Das wäre also prädestiniert für eine Familienserie. Vielleicht so etwas wie „Liebling Kreuzberg“. Das Ambiente entspricht in etwa der Wohnung, in der die Tochter von Robert Liebling lebt.
Umfrage: Peter Kasza
Fotos: Michael Rieble
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen