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Offiziersanwärter zum Training in Israel

■ Siebzehn Kadetten reisen durchs Land und robben durch die Wüste

Jerusalem (taz) – 17 ausgewählte Offiziersanwärter der Bundeswehr sind gestern nachmittag in Israel eingetroffen. Nach einem Auftaktbesuch in der Holocaust- Gedenkstätte Yad Vaschem, wo erstmals deutsche Soldaten in Uniform einen Kranz niederlegten, werden die Kadetten eine Woche lang durch Israel reisen, um Land und Geschichte kennenzulernen. Anschließend werden sie auf verschiedene israelische Bataillone verteilt und am militärischen Training teilnehmen. Höhepunkt wird ein mehrtägiges Überlebenstraining in der Wüste Negev sein.

Es ist das erste Mal, daß eine größere Gruppe deutscher Soldaten in Israel, einem Land, das nicht der Nato angehört, ausgebildet wird. Bislang hatte ein Austausch nur in geringerem Umfang bestanden.

Die Offiziersanwärter wurden in einem einwöchigen Seminar auf die Reise vorbereitet. Der Holocaust und der Neonazismus, gerade auch in der Bundeswehr, waren zentrale Themen der Vorbereitung. In einem Interview sagte einer der Offiziersanwärter, sie seien auf alle möglichen Fragen vorbereitet worden, die ihnen gestellt werden könnten. „Wie werden die israelischen Soldaten reagieren, wenn jetzt deutsche Soldaten in ihre Barracken einziehen? fragte ein anderer leicht besorgt.

Das Verteidigungsministerium in Bonn nannte den Besuch „eine Chance, Toleranz und Offenheit gegenüber anderen Kulturen einzuüben“. Die militärische Bedeutung des Besuchs wird freilich dadurch unterstrichen, daß Generalstabschef Helmut Willmann die Truppe anführt. Nach drei Wochen kehren die Soldaten in die Bundesrepublik zurück. GB

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