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Betr.: Katholiken in Algerien

Die Basilika Notre Dame d'Afrique ist die einzige große Kirche Algeriens, die nach wie vor als Gotteshaus dient. Die anderen wurden nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1962 weltlichen Bestimmungen zugeführt. Die Kathedrale Sacre C÷ur in Oran beherbergt eine Bücherei, andere Kirchen wurden gar in Supermärkte umgewandelt.

Mit der Unabhängigkeit verließen die meisten Katholiken Algerien in Richtung französische Heimat. Doch die schwierigste Stunde für die Kirche im nordafrikanischen Land sollte erst noch kommen. Nach dem Abbruch der ersten freien Wahlen 1992 und dem Verbot der siegreichen Islamischen Heilsfront (FIS) gerieten die Priester, Mönche und Nonnen gleich doppelt ins Visier radikaler islamistischer Gruppen: als Ausländer und als Christen. 19 Tote betrauern die Katholiken, die trotz Terrorwelle das Land nicht verlassen haben, unter ihnen den Bischof von Oran, Pierre Clavière.

Von den 50 Weißen Vätern, die der Ordenssitz einst zählte, leben heute nur noch 20 in der Residenz neben der Basilika. Ein weiteres Gebäude, das einst eine Mädchenschule beherbergte, steht leer. Von den 30 Ordensschwestern, die hier Unterricht gaben, leben noch 6 in Algier – 5 Spanierinnen und 1 Chilenin. Obwohl auch sie zwei der Ihren zu Grabe getragen haben, arbeiten die Nonnen weiter. Tag für Tag geben sie in El Harrasch und Dar el Beida, in der Banlieue von Algier, jungen Frauen Unterricht in einer Haushaltsschule. Daß beide Orte als Hochburgen der Islamisten zählen, kann sie davon nicht abhalten. Foto: AP

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