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Nicht nur pfleglich

■ Tag der Pflegeberufe in Hamburg

Über eines sind sich Hamburgs Pflegekräfte einig: Sie wollen ihre Kompetenzen nach niederländischem oder US-amerikanischem Vorbild erweitern. Daran „arbeiten wir verschärft“, kündigte die Pflegeexpertin Christil Bienstein gestern auf dem „Tag der Pflege“ an. Die Träger der Hamburger Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste sowie der Berufsverband für Pflegeberufe haben das jährliche Treffen im Gemeindezentrum Michaelispassage mit rund 650 TeilnehmerInnen gemeinsam organisiert.

Bis 2005 sollen Schwestern und Pfleger lernen, auf Station mehr als ein Wörtchen mitzureden; auch sollen sie Pflegemittel verschreiben und sich in die Gesundheitsfürsorge einmischen dürfen. Neue Herangehensweisen wie die „Bereichspflege“, bei der jedeR PatientIn einer bestimmten Pflegekraft zugeordnet wird, werden bereits praktiziert – beispielsweise im Allgemeinen Krankenhaus Barmbek.

Die qualifizierten Neuerungen werden ausgerechnet zu einer Zeit eingeführt, in der sich die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal in den Kliniken durch die wachsende Zahl von PatientInnen eher verschärft haben.

Sorge bereitet dem Landesverband für Pflegeberufe auch die geplante Absenkung des Anteils an qualifiziertem Personal in den Altenheimen unter 50 Prozent. Außerdem kritisiert der Verband die Ausbeutung von Frauen aus Osteuropa, die mit einem Touristenvisum für drei Monate nach Deutschland kommen, um für ein Pflegegeld zwischen 400 und 1.300 Mark pro Monat rund um die Uhr alte Menschen zu betreuen. lian

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