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Der kleine Kuhlo will auch Helikopter-Bilder haben

■ Clinton-Bilder zu teuer, heulen die Privaten. Nun sollen sie den Präsidenten billiger haben

12.10 Uhr: Ankunft Clinton... 16 Uhr: Besichtigung Grab des Alten Fritz, 17.30 Uhr: Staatsakt... Und zwischendurch die Helikopterstarts und -landungen! Keine Frage, das Fernsehen ist gefragt. Da muß auch n-tv dabeisein, der kleine Sender mit dem bunten Börsenstreifen – der aber sollte nicht filmen. Sondern ARD/ZDF- Bilder kaufen. Und die verlangten gepfefferte Preise, behauptet n-tv- Chef Karl-Ulrich Kuhlo.

Damit nämlich nicht zu viele Kameras herumstehen, darf bei Großereignissen immer nur einer drehen. Der muß die Bilder den anderen verkaufen – über den Preis gab es bislang keine Regelung. Für Clinton gab das Bundespresseamt ARD und ZDF den Zuschlag. Doch diesmal, schimpfte n-tv, hätten diese mehr verlangt: statt 2.000 Mark pro Ereignis „insgesamt über 100.000 Mark“.

Verkehrte Welt: Sonst feiern sich ARD und ZDF immer als Kämpfer gegen die Informationskartelle der Medienkonzerne. Nun sind sie plötzlich die bösen Diskriminierer. Sagen die Privaten: „Eingriff in die Freiheitsrechte!“, greinte n-tv-Kuhlo. „Einseitige Benachteiligung“, doppelte Sat.1- Chef Jürgen Doetz nach.

Das stimme alles gar nicht, sagt ZDF-Sprecher Walter Kehr: „Marktübliche Preise“ seien das, was man verlangt habe, „nicht mehr als sonst.“ Alles nur „künstlich in Szene gesetzte Proteste“, findet auch ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser.

Dann hob das Presseamt den Finger, das erst noch verlangt hatte, die Sender sollten sich doch absprechen: 2.000 Mark „pro Event“ sei das Maximum.

Auf jeden Fall haben sie nun ihre Bilder, die Privaten. Merkwürdigerweise loben aber gerade die sonst ihre Nachrichten, weil dort anders als bei der „Tagesschau“ nicht vorfahrende Politikerlimousinen gezeigt würden, sondern „hard news“. So tönte noch im Sommer RTL-Chef Helmut Thoma. Nun aber will der Privatfunkverbandes VPRT mit seinen Sendern auch dort dabeisein und fordert „diskriminierungsfreien Zugang zu diesem und allen weiteren Staatsbesuchen in Deutschland“. Georg Löwisch

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