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Hamburger Kino-Tips

Auf den diesjährigen Filmfestspielen in Berlin war er einer der Insidertips, jetzt kommt der Film endlich nach Hamburg. Die Rede ist von Postcards From America, den Steve Mc Lean nach den Geschichten des schwulen amerikanischen Schriftstellers David Wojnarowicz gedreht hat. Eine Kindheit in einer ganz und gar nicht funktionierenden Familie in den 60ern. Dann als Strichjunge in New York. Die Erinnerungen, die der Film erzählt, haben oft einen recht scharfen Geruch. Memories That Smells Like Gasoline, so heißt eine Geschichtensammlung von David Wojnarowicz. Manche Szenen des Films nehmen es mit Gus van Sants My Private Idaho allemal auf. Di, 1. 8. + Mi, 2. 8.; Alabama

Wenn wir mal große Worte in den Mund nehmen dürfen: Zwischen Humanismus und Grauen ist des Werk Tod Brownings angesiedelt. Zum Abschluß einer Reihe von Werken des Filmpioniers zeigt des Fama den 1932 entstandenen Film Freaks, der – noch so ein großes Wort – die idealistische Verbindung von schöner Seele und schönem Äußeren ein für allemal kappt. Wer schön ist, ist hier moralisch schlecht; und wer häßlich ist, bewahrt seine Würde. Do, 27. 7. + Fr., 28. 7.; Fama

Kürzlich machte Emir Kusturica ja wieder von sich reden, als sein Film Underground internationale Preise einheimste (in Hamburg wird Underground zuerst auf dem Filmfest im September zu sehen sein). Anfang der 90er hatte bekanntlich Time Of The Gypsies den exjugoslawischen Regisseur berühmt gemacht. Und dazwischen lag Arizona Dream, der von der Kritik allerdings zwiespältig aufgenommen wurde. Wir allerdings erinnern uns gerne an Faye Dunaway und die Flugszenen. Das Abaton zeigt das Werk im Rahmen einer Reihe von Filmen mit Johnny Depp. Do, 27. 7. + Sa, 28. 7.; Abaton

Was Roger Corman alles gedreht hat! Von Fünf Revolver gehn nach Westen bis Roger Cormans Frankenstein verzeichnet das rororo-Lexikon des internationalen Films nicht weniger als 35 Titel. Darunter auch den Film X – The Man With The X-Ray Eyes. Darin verlangt es Ray Milland als Dr. James Xavier danach, mehr zu sehen als alle anderen. Natürlich wird er für diese Hybris bestraft. Das Zeise-Kino stellt den Film in seine Reihe von 100 Filmen zu 100 Jahren Kino. Mo, 31. 7., Zeise

Ob der Tanz wohl der Ausdruck der Sinnlichkeit ist? Wenn man hört, daß sich der lateinamerikanische Tanz namens Danzón aus Elementen des Tango, des Samba und des Mambo zusammensetzt, will man es glauben. Der Film Danzón handelt allerdings nicht ungebrochen von solcher Sinnlichkeit, sondern eher von der Suche nach ihr. Im 3001 läuft der mexikanische Film der Regisseurin Maria Novaro jetzt in der Hauptvorstellung als Hamburger Erstaufführung. Tgl., 3001 drk

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