Kommentar: Anpfiff ohne Risiko
■ Warum das Stadion im Volkspark für die Stadt kein schlechtes Geschäft ist
Der Anpfiff zum Umbau des Fußballstadions im Volkspark war nicht nur aus Sicht des HSV dringend nötig. Die Mehrheit der Hamburger wünscht sich, daß die Fußball-WM im Jahr 2006 auch an der Elbe ausgetragen wird. Dafür sind Tribünen nach internationalem Standard zwingende Voraussetzung.
Ein schlechtes Geschäft ist das städtische nicht: Hamburg verschenkt zwar öffentlichen Grund und beteiligt sich an den Baukosten. Doch ein allein aus Steuergeld finanziertes neues Stadion, zu dem die Stadt ansonsten verpflichtet wäre, hätte die Kassen stärker belastet.
Dennoch ist die Skepsis berechtigt, ob in Stellingen das Projekt entstehen wird, mit dem der Senat jahrelang hausieren ging. Die versprochene Arena direkt neben dem Stadion, also eine Mehrzweckhalle für Kultur-Veranstaltungen, ist mehr als fraglich. Die Erfahrung aus Arena-Städten wie Köln oder Oberhausen zeigt, daß sich Privathaushalte wegen knapper Budgets immer schwerer ins Vergnügungszelt locken lassen.
Das Risiko ist unbestritten hoch, doch Hamburg hat sich dagegen abgesichert: Scheitert die Arena, bleibt zumindest der Park öffentlich und vorn zweckfremder Bebauung verschont. Überdies ist das millionenschwere Pfand, das die Investoren hinterlegen müssen, nicht zu unterschätzen.
Wenn aber nicht bald im Volkspark, dann ist die Arena endgültig gestorben, und Hamburg hätte einen angemessenen Ort für Stars wie Michael Jackson oder Guildo Horn weniger. Wie bedauerlich das wäre, mag jedeR für sich entscheiden.
Heike Haarhoff
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