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Ende der Waffenruhe: Neue Kämpfe im Grenzkonflikt zwischen Äthiopien und Eritrea

Nach einer Feuerpause von zwei Tagen sind die Kämpfe um die Grenzregion Salambessa zwischen Eritrea und Äthiopien gestern wieder aufgeflammt. Das eritreische Außenministerium in Asmara sagte, äthiopische Truppen hätten das Feuer eröffnet. Auf äthiopischer Seite berichteten Bewohner der Stadt Adigrat, aus dem 25 Kilometer entfernten Salambessa sei Geschütz- und Panzerfeuer zu hören. Die eritreischen Truppen seien offenbar auf dem Vormarsch. Aus Angst vor neuen äthiopischen Luftangriffen haben die USA, Dänemark, Israel sowie Deutschland ihre Botschaften in Eritrea vorübergehend geschlossen. Die Vermittlungsbemühungen der afrikanischen Staatschefs auf dem in Burkina Faso tagenden Gipfel der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) blieben damit ungehört. Die Außenminister Eritreas und Äthiopiens nutzten statt dessen die OAU-Konferenz zu erneuten gegenseitigen Vorwürfen. So beschuldigte die äthiopische Regierung Eritrea, mehr als 5.000 Äthiopier vertrieben zu haben und 500 weitere gefangenzuhalten.

Trotz der erneuten Kämpfe wollen die Teilnehmer des OAU-Gipfels nicht resignieren und heute die Agenda eines Vermittlungskomitees für den Konflikt am Horn von Afrika festlegen. Ein zunächst aussichtsreicher Friedensplan US- amerikanischer und ruandischer Vermittler hatte sich bereits am Wochenende erübrigt, nachdem die beiden Armeen Städte des Gegners bombardierten. Dennoch räumen der äthiopische Ministerpräsident Zenawi wie auch der eritreische Präsident Afeworki einer „verbesserten“ Form des amerikanisch-ruandischen Plans jetzt größere Erfolgschancen ein als dem libyschen Vorschlag, entlang der umstrittenen Grenzlinie eine afrikanische Friedenstruppe zu stationeren. Foto: Reuters

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