piwik no script img

By the way: Kurzes und Vermischtes

■ Nach Magdeburg oder lieber durch die Schweiz? Wie komme ich aufs Rennrad rauf? Und was hat Mercedes eigentlich mit dem Rad am Hut?

Wie werde ich Jan Ullrich?

Natürlich kann man das Team Telekom als Fan vorm Fernseher unterstützen, man könnte aber auch überlegen, ob man's nicht selber bringt. Wie aber umgehen mit dem filigranen Rennrad, ohne sich zu blamieren? Wie bewege ich mich im Peloton, was ist das überhaupt, wie kriege ich die Kurve? Vor allem: Wie und wo gibt's Kraft und Kondition? Fragen über Fragen. Sie alle beantwortet „Das große Rennradbuch“ (Edition Moby Dick), gewissermaßen das alternative Buch zur Tour. In ihm stehen nämlich nicht die Stars im Mittelpunkt, sondern das Rennrad, seine Technik und die des Fahrens, informiert wird über den Weg zur Fitneß und über den zum Ziel. Und das alles in kurzen Kapiteln und unterstützt durch anschauliche Fotos. Dazu in einer Sprache, die den Rennsport-Neuling da abholt, wo er zur Zeit noch sitzt: zu Hause auf dem Sofa. Aufgrund seiner Ausführlichkeit ist das Buch aber sicherlich auch für Fortgeschrittene ein Gewinn, der Verlag preist es als „Basiswerk über alle Aspekte des Radrennsports“. Akzeptiert!

Steve Thomas, Ben Searle, Dave Smith: „Das große Rennradbuch“. Edition Moby Dick, 34,80 DM.

Tour de Natur

Bereits zum achten Male findet in diesem Jahr die Tour de Natur statt. Auch diesmal soll es eine eher gemütliche Radtour mit Etappenlängen von 30 bis 70 Kilometern und gleichzeitig eine politische Demonstration werden. „Radtour für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ohne neue Autobahnen“ ist das Motto, protestiert wird vornehmlich gegen die geplante Thüringer-Wald-Autobahn. Start ist am 22.7. in Kassel, die elfte Etappe endet am 1.8. in Suhl mit einem Fest. Das Mitradeln (inklusive Übernachtung und drei Mahlzeiten) kostet pro Tag 20 Mark, für Kinder unter zehn Jahren ist es kostenlos. Die Tour de Natur ist ein ADFC-Projekt und wird von einem breiten Bündnis unterstützt, unter anderen von den Grünen, der PDS und dem Fahrradhersteller Villiger Diamant.

Infos: Peter Kröger, Schützenstraße 14, 97422 Schweinfurt, Tel.: (09721) 27610.

Räder für Lettland

Das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen zieht's nach Lettland. In einem Workcamp vom 21.7. bis 15.8. in Liepaja soll gemeinsam mit einheimischen Jugendlichen eine Fahrradwerkstatt aufgebaut werden. Was man noch braucht, sind Spenden in Form von Werkzeug, Ersatzteilen und gebrauchten Fahrrädern. Auch Teilnehmer können sich noch melden.

Infos: Janun, Goebenstraße 3 A, 30161 Hannover, Tel.: (0511) 3940415.

„gRadwanderung“

Die BUNDjugend Sachsen-Anhalt will am 7. August in Greifswald ein Projekt unter dem Namen „gRadwanderung '98“ starten. Ziel ist am 16.8. das Elbe-Saale-Camp in Magdeburg. Der Ausflug ist gedacht für Leute, „die frei im Kopf & Denken sowie offen für gesellschaftliche & private Veränderungen sind & ihre Zukunft selbst (mit-)gestalten wollen“, mithin auch für die Leser dieser Zeitung. Kontakt: Sebastian Mehrmann, BUNDjugend Sachsen-Anhalt, Basedowstraße 11, 30914 Magdeburg, Tel.: (0391) 5433361.

Velos mit Mercedes-Stern

Die Teilnehmer der Fahrradhistorischen Tagung in Bielefeld begaben sich tief in die Geschichte der Fahrradkultur und -industrie. Die zahlreichen, informativen Beiträge sind jetzt in dem Buch „Wegbereiter des Fahrrads“ nachzulesen. Vorgestellt wird unter anderem das „Fahrradgenie“ Paul Rinkowski, ein Ingenieur, der sich in der DDR aufopferungsvoll, aber vergeblich um die Durchsetzung des Liegerades bemühte, nachzulesen sind auch die „Gedanken eines Pfarrers bei der Anschaffung eines Fahrrads“. Das war im Jahre 1895, und der Pastor mußte sich mit der Frage herumschlagen, „ob es sich schicke für den geistlichen Stand“. Ausgebreitet wird zudem ein Kapitel aus der Geschichte der Mercedes-Benz AG, das in offiziellen Chroniken gern ausgespart wird: die Produktion von Fahrrädern in den 20er Jahren.

Erschienen bei der Bielefelder Verlagsanstalt, 39,80 DM.

Über Berg und Tal

Die Schweizer sind scharf auf Radtouristen! Und damit sie auch kommen und nicht wegen der hohen Berge lieber nach Holland fahren, haben sie ein 3.300 Kilometer langes Radwegenetz ausgeworfen und in diesem Frühjahr eröffnet. Die neun Routen sind untereinander und auch mit dem öffentlichen Verkehr vernetzt. An vielen Bahnhöfen werden Mietvelos angeboten. Hotels und Pensionen wollen sich auf die neuen Gäste einstellen. Die ausgesprochen velofreundlichen unter ihnen dürfen sich mit dem Qualitätslabel „Veloland Schweiz“ schmücken. Nur die Berge, die stehen weiterhin in der Gegend rum, und einige Routen führen direkt über die Pässe. Auf der Alpenpanorama-Route etwa sind 7.200 Höhenmeter zu überwinden. Aber genau das soll ja die sportiven Radler reizen. Ein umfangreiches Info-Paket verschickt: Schweiz Tourismus, Kaiserstraße 23, 60311 Frankfurt, Tel.: (069)

25600160. heda

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen